Revision: Rishloo — Living As Ghosts With Buildings As Teeth

Nach Auflösungsgerüchten und vielleicht auch ein wenig auf Druck der
kleinen aber treuen Fangemeinde haben Rishloo via Crowdfunding ihr
viertes Studioalbum produziert. Und das hat einiges zu bieten. Die Band
klingt dynamischer, abwechslungsreicher und vielseitiger als je zuvor.
So findet man beispielsweise im Opener ‚Great Rain Battle‘ bluesige
Gitarrensoli auf groovigem sechs-Achtel-Takt, im anschließenden
‚Landmines‘ schwere Metal-Riffs und Polyrhythmik, und atmosphärische
Postrock-Anleihen in ‚Dead Rope Machine‘. Über allem liegt der
eindringliche Gesang von Andrew Mailloux, der sich in ‚Winslow‘
zwischenzeitlich schon mal als Hardcore-Shouter versucht, ohne dass der
Song wirklich Hardcore wird. Dennoch ist dieser Song der härteste des
Albums, zumindest in Passagen. Herzstück des Albums bilden das
zehnminütige ‚Dark Charade‘ mit episch proggigem Einschlag, und das
anschließende ‚Salutations‘, das mit trippigen Drums, seidenweichen
Gitarren und intensiv brummendem Bass an den intensiven Sound von
Archive erinnert.
Das Album ist nicht so homogen wie die Vorgänger. Doch das tut dem
Sound gut. Einflüsse aus bislang bandfremden Gefilden machen das Werk
interessant und spannend. Das Wechselspiel zwischen melancholisch
schönen Harmonien mit filigraner Melodie und brüllenden Gitarren konnte
die Band schon immer gut. Auf dieser Basis aufbauend hat sich die Gruppe
positiv weiterentwickelt. Bleibt zu hoffen, dass das nicht ihr letztes
Album war.

Anspieltipp:

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